Kurze Info zum nachstehenden Artikel: Dieser ist weder eine professionelle Argumentation noch ein Tutorial und schon gar kein detailliert ausgearbeiteter Bericht. Hier habe ich erstmals probiert, einfach meine Gedanken niederzuschreiben und damit einen Einblick in meinen fotografischen Alltag zu geben.
Einige Gegebenheiten, die sich in den letzten paar Tagen ergeben haben, haben mich etwas zum Nachdenken gebracht. Ich habe bisher großteils im Freundeskreis fotografiert. Eigentlich ist das ja praktisch, weil man nicht unbedingt viel Marketing betreiben muss und die Leute meist auch nicht davon überzeugen muss, dass man kein perverser Pornofotograf ist, der Mädels nur in hübschen Dessous begaffen will und als Ausrede eben eine Kamera vor der Nase hat. Meine Freunde kennen mich eben und wissen, dass ich in der Hinsicht professionell bin und auch so arbeite.
Meistens habe ich auch die Shootings nach dem TFP-Prinzip gemacht. Das bedeutet schlichtweg, dass weder das Model, noch der Fotograf ein Honorar an den jeweils anderen zahlen müssen sondern die fertigen Bilder, die man eben in diversen Plattformen, Portfolios und ähnlichem nutzen kann, die eigentliche „Bezahlung“ sind.
Allerdings musste ich diese Woche schätzungsweise ein viertel meines kompletten Portfolios dezimieren, weil die Models selbst, aus welchen Gründen auch immer (auf die möchte ich hier nicht eingehen und in keinster Weise verurteilen) nicht mehr wollten, dass Fotos von ihnen auf meiner Seite sind.
Damit fällt dann eigentlich ein Großteil, eigentlich nämlich fast der komplette Nutzen dieses Shootings, den ich daraus hatte weg. Natürlich kann man sagen, dass man noch immer die Erfahrung hat und die Dinge, die man eben beim Shooting gelernt hat. Im vergleich zu den Fotos, die man im Portfolio nutzen kann, ist dieser Aspekt aber meiner Ansicht nach minimal.
Dies hat mich dazu gebracht etwas drüber nachzudenken, wie sinnvoll es ist Shootings im eigenen, privaten Umfeld durchzuführen. Immerhin ist es unter Freunden nicht so leicht zu sagen „Nein, die Rechte hab ich und die nutze ich auch“, wenn eine Freundin einen bittet, die Fotos raus zu nehmen.
Bei einem professionellen Shooting, bei dem ein TFP-Vertrag aufgesetzt wurde und sich beide einig sind, dass die Fotos von beiden danach auch genutzt werden ist das schon klarer. Mit der übergäbe der Fotos bestätigt man eben, dass beide die Fotos in ihrer Weise nutzen dürfen (Ausgenommen natürlich unseriöse Medien etc.)
Es klingt vielleicht hart, aber bei so einem Shooting ist die Möglichkeit auch geringer, dass im Nachhinein das Model beschließt, dass der Fotograf die Fotos doch nicht nutzen soll. (Ob man nun jetzt darauf eingehen soll oder sich auf die Unterschrift auf dem Model-Release beruft und dies als bindenden Vertrag ansieht, is jedem seine Sache) Schlussendlich ist es aber schon dramatisch, wenn ein größerer Teil des Portfolios einfach gelöscht wird, weil es eben zu Ungereimtheiten irgendeiner Art kommt.
Vermutlich werden sich meine nächsten Shootings immer weniger in meinem persönlichen Umfeld und immer mehr mit eher „externen“ Models abspielen. Vielleicht auch nur unbewusst. Eigentlich weiß ich selbst noch nicht, wie ich mit solchen Situationen umgehen soll.
Wie steht ihr zu der Sache? Was ist eure Meinung? Es würde mich freuen, in den Kommentaren darüber zu lesen!
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